Vorwort zur ersten Auflage (Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-432-27301-0 )
Dieses Fachwörterbuch enthält die Definitionen der meisten in der Optometrie benutzten Begriffe, grundlegende Formeln und bei einigen Begriffen zusätzliche Informationen und Hinweise, die dem Autor wichtig erscheinen. Bei Benennungen mit unterschiedlicher Verwendung in den Bereichen Allgemeine Optik (AO), Brillenoptik (BO), Kontaktlinsenoptik (KO) oder Physiologische Optik (PO) ist der betreffende Bereich durch seine Abkürzung gekennzeichnet (Beispiel: Vergenz).
In kursiver Schrift ist bei vielen Begriffen die entsprechende Bezeichnung in englischer Sprache angegeben; darauf verzichtet wurde insbesondere dann, wenn die Verwendung eines Begriffs in der englischsprachigen Fachliteratur nicht einheitlich ist (Beispiele: Begriffe zur Divergenz- und Konvergenzbreite und -reserve).
Zusätzlich wird auf die relevanten Normen hingewiesen. Die Formulierungen in diesem Wörterbuch sind jedoch nicht immer textgleich mit denen in der betreffenden Norm, denn [4]: “Normen sind von sich aus nur Empfehlungen. Wer aus wohl erwogenen, selbst zu verantwortenden Gründen davon abweichen will, ist frei, dies zu tun. Er muß sich dafür in einer besonderen Weise verantworten.”
Markennamen sind nur aufgeführt, wenn sich daraus ein allgemeiner Begriff der Optometrie entwickelt hat (Beispiel: Polatest-Methodik). Benennungen, die aus einem Adjektiv und einem Substantiv bestehen, sind alphabetisch nach dem Substantiv eingeordnet (Beispiel: Fleck, blinder), nach dem Adjektiv nur dann, wenn dieses aus einem Eigennamen gebildet ist (Beispiel: Maxwellsche Beobachtung). Aufzählungen wurden meist alphabetisch vorgenommen (Beispiel bei Ametropie: Astigmatismus, Hyperopie und Myopie).
Bei Synonymen wird durch „Gleichbedeutend mit ..“ auf die Benennung verwiesen, unter der sich die Definition des Begriffs findet. Die verwendete Formulierung „im engeren Sinne“ kennzeichnet diejenige Definition, in welcher der betreffende Begriff in diesem Wörterbuch an anderen Stellen benutzt wird; auch sonst hat er in der optometrischen Fachsprache am häufigsten diese engere Bedeutung. Die meisten der in den Texten verwendeten Begriffe sind ihrerseits in diesem Wörterbuch erklärt. Aufgenommen wurden auch Begriffe aus der Anatomie und Ophthalmologie, grundlegende Begriffe der Physik, einige allgemeine Begriffe (Beispiele: Dimension und Einheit), insbesondere wenn diese in fachlichen Zusammenhängen oft falsch verwendet werden (Beispiele: Korrektion und Korrektur), sowie umgangssprachliche Bezeichnungen (Beispiele: böses Auge, Hornhautverkrümmung, Weitsichtigkeit). Am Ende finden sich einige Tabellen, auf die im Wörterbuch verwiesen wird, eine Liste von Abkürzungen und Zeichen und ein Verzeichnis der benutzten Literatur.
Das Fachwörterbuch entstand aus den Erfahrungen, die der Autor in 30 Jahren Lehrtätigkeit an der Staatlichen Fachschule für Optik und Fototechnik Berlin in der Fachrichtung Augenoptik und in ebensolanger ehrenamtlicher Tätigkeit in nationalen, europäischen und internationalen Normenausschüssen gesammelt hat. Es wurde in dem Bestreben zusammengestellt, einen klaren und einheitlichen Sprachgebrauch in der deutschen Optometrie zu fördern. Viele bisher nicht genormte Begriffe wurden aufgenommen, weil sie insbesondere in der Lehre zur Darstellung und damit zum Verständnis optometrischer Zusammenhänge unabdingbar sind. Ein Anspruch auf Vollständigkeit wird jedoch nicht erhoben. Das Wörterbuch sollte nicht als Ersatz für Lehrbücher angesehen werden; es ist als deren Ergänzung gedacht, denn [Vom geometrischen Geist, Blaise Pascal, 1623 - 1662]: “Definitionen dienen nur dazu, die Dinge zu bezeichnen, die man benennt, und nicht dazu, ihre Natur zu enthüllen.”
Gedankt sei an dieser Stelle den Freunden und Fachkollegen, die im Laufe der vielen Jahre durch zahlreiche Diskussionen und hilfreiche Hinweise die Entstehung dieses Fachwörterbuchs gefördert haben, sowie dem Ferdinand Enke Verlag, der das Wörter-buch in dieser hervorragenden Weise herausgebracht hat.
Verbesserungsvorschläge, kritische Kommentare und Hinweise auf eventuelle Fehler oder notwendige Ergänzungen sind dem Verlag und dem Autor jederzeit willkommen.
Berlin, im Februar 1996 Helmut Goersch
Vorwort zur zweiten Auflage
Das Wörterbuch der Optometrie war vor fünf Jahren im damaligen Enke Verlag in erster Auflage erschienen. Seitdem gab es wesentliche Neuerungen und Änderungen in Begriffsnormen, die eine Überarbeitung erforderlich gemacht hatten. Dazu wurden die Erklärungen bisheriger Begriffe überprüft und bei Bedarf verändert (Beispiel: Achse, optische, des Auges). Zu den neu aufgenommenen Begriffen gehören auch solche aus der Biostatistik, da diese bei der Auswertung physiologisch-optischer Experimente zur visuellen Wahrnehmung in zunehmendem Maße verwendet werden.
Bei allen Begriffen wurden die Angaben zu den Normen aktualisiert und zusätzlich Hinweise auf das Internationale Wörterbuch der Lichttechnik (CIE) aufgenommen. Normen, die in der ersten Auflage des Wörterbuchs genannt, aber inzwischen zurück-gezogen wurden, sind im neuen Verzeichnis der Literatur in einem gesonderten Abschnitt mit einem Hinweis auf das jeweilige Nachfolgedokument aufgeführt. Da die Formulierungen im vorliegenden Wörterbuch meist nicht mit denen in der jeweils relevanten Norm identisch sind, ist bei einigen Begriffen die Formulierung aus der Norm zusätzlich angegeben (Beispiele: Emmetropie, Heterophorie).
Für Begriffe mit mehreren Benennungen sind bei der Vorzugsbenennung jetzt die Kurzform und die Synonyme mit aufgeführt. Dabei beschränken sich die Synonyme nicht auf die in der maßgeblichen Begriffsnorm zugelassenen Benennungen, sondern umfassen auch weitere, in anderen Normen oder in der Fachliteratur für denselben Begriff verwendete Benennungen. Synonyme, die nicht mehr verwendet werden sollen, sind als veraltet gekennzeichnet.
Die für fast alle Begriffe angegebenen englischen Benennungen sind im neuen Stichwortverzeichnis Englisch-Deutsch alphabetisch zusammengestellt.
Weitere Abbildungen, Formeln und Tabellen sind hinzugekommen, und die Liste der Abkürzungen und Zeichen wurde erweitert. Im Bereich der Brillenoptik sind nicht alle Zeichen aus der neuen DIN EN ISO 13666 übernommen worden, da sich die dort in den Bildern verwendeten Zeichen teilweise gegenseitig widersprechen und außerdem einige im Widerspruch zu denjenigen in anderen internationalen Normen stehen.
Der bisher freie Platz am Ende eines jeden Abschnittes wurde mit
subjektiv ausgewählten Zitaten gefüllt, die vorwiegend aus der Wahrnehmungspsychologie und aus der Historie der Optometrie stammen.
Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, daß in dieser zweiten Auflage bewußt noch die alte Rechtschreibung beibehalten wurde.
Gedankt sei an dieser Stelle allen Benutzern der ersten Auflage des Wörterbuchs, die dem Autor mündlich und schriftlich hilfreiche Anmerkungen und Anregungen zukommen ließen, ebenso wie dem Verlag Bode GmbH – und in diesem insbesondere Frau Elvira Lanzinger-Hicke – für die verlegerische Kompetenz und die gute Kooperation, ohne die das Wörterbuch der Optometrie nicht in zweiter Auflage hätte erscheinen können.
Kritische Kommentare, Hinweise auf eventuelle Fehler und Vorschläge zur weiteren Verbesserung und Ergänzung des Wörterbuchs sind auch künftig sehr willkommen.
Berlin, im April 2001 Helmut Goersch
Vorwort zur dritten Auflage
Die hier vorliegende dritte Auflage des zu einem Standardnachschlagewerk gewordenen Wörterbuch
der Optometrie ist ein unveränderter Nachdruck der zweiten Auflage.
Für diesen perfekten Nachdruck dankt der Autor – auch im Namen seiner Leser – dem Verlag Optische Fachver-öffentlichung GmbH und hier besonders dem Verlagsleiter, Herrn Markus Glöckner.
Berlin, im August 2004 Helmut Goersch
Zur Erinnerung
an den
unvergleichlichen
Binokular-Pionier
Hans-Joachim Haase